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Kunstgewerbemuseum [W-1979,59 a]
Pokal mit Darstellung der Vier Jahreszeiten (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Pokal mit Darstellung der Vier Jahreszeiten

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Beschreibung

Großer Pokal aus farblosem Glas, Abriss matt ausgeschliffen, breiter Tellerfuß mit hochgeschnittenem, mattiertem Akanthusblattfries, der niedrige Massivschaft ist aus einem gestauchten Baluster und Nodus sowie drei Trommelscheiben komponiert, der Baluster mit versenktem Spitzblattdekor und Linsen, der Nodus mit Akanthusblattdekor und die Scheiben mit einem spitz zulaufenden Ornament, das sie wie geflochten anmuten lässt. Der Akanthusblattfries wiederholt sich am Ansatz und Mündungsrand der becherförmigen Kuppa. Das mittlere Register der Wandung ist von einem umlaufenden Ornamentband mit vier Medaillons verziert, dessen Zwischenräume von Arabesken, Feldern mit Netzwerkdekor, Blumenvasen und Jakobsmuscheln gefüllt werden, auf denen Adler mit ausgebreiteten Schwingen sitzen und an denen kleine Medaillons mit Dreiviertel- und Profilbildnissen von Damen hängen. Die Medaillons sind mit allegorischen Darstellungen der Vier Jahreszeiten dekoriert, jeweils auf einem würfelförmigen Hocker sitzend: ein Amorknabe mit Füllhorn voller Blumen steht für den Frühling, ein Krieger mit Ährenbündeln für den Sommer, ein Bacchant mit Rebenkrone und Füllhorn für den Herbst und ein alter Mann für den Winter. Das Glas ist krank.
Dieser Pokal gelangte gemeinsam mit einem Deckel in den Bestand, dessen Glasmasse viel reiner und schwerer ist und dessen Akanthusblattdekor in zahlreichen Details abweicht. Der Deckel ist nicht zugehörig und dürfte ins 20. Jahrhundert datieren. Bei dem Pokal hingegen handelt es sich um ein Glas vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Ein stilistisch eng verwandtes Beispiel von gleicher Hand im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe wurde vermutlich anlässlich der Hochzeit König Friedrichs I. (1657–1713) mit seiner dritten Gemahlin Sophie Luise (1685–1735) im Jahr 1708 angefertigt (Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 48, S. 115, 116; Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, 2001, Abb. 46, S. 94; Saldern, Glas, 1995, Kat 83 mit weiterführender Literatur; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 27.2). Die Vier Jahreszeiten sind wie viele von der Glaskunst aufgegriffene Sujets ein Thema, das sich durch die gesamte abendländische Kunstgeschichte zieht. Die Qualität des Schnitts auf diesem Pokal spricht für einen namhaften Meister. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Maße

H. 26,5 cm; Dm. Fuß 15,7 cm; Dm. Mündung 12,8 cm; Wandungsstärke 0,25 cm; Gesamthöhe mit späterem Deckel 40 cm; H. Deckel 13,5 cm; Dm. Deckel 14,8 cm

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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